70% der Weltbevölkerung wird im urbanen Raum wohnen und 60% des urbanen Raums wird laut Erwartungen von UN-Habitat noch bis 2030 errichtet!1 Enorme Dimensionen! Das Bauwesen ist für 36% des globalen Energieverbrauchs und etwa 39% der energie- und prozessbezogenen CO2 Emissionen verantwortlich.2 Die UN hat 2015 in diesem Zusammenhang die SDGs (Sustainable Development Goals 2030) inklusive Indikatoren für die Messbarkeit verfasst. Die EU, sowie viele Länder und Städte basieren heute ihre Nachhaltigkeitsstrategien und Roadmaps für eine CO2-Neutralität auf den Zielen der UN.

Ein wichtiger Sektor um unsere lineare Gesellschaft in Richtung Kreislauf-Gesellschaft zu bewegen, ist das Bauwesen, da hier das Einsparpotenzial und der Ressourcenverbrauch besonders hoch sind. Je effizienter Gebäude im Betrieb sind, desto höher ist das Einsparpotenzial in Bezug auf Emissionen bei der Grauen Energie (embodied emissions) und damit beim Einsatz der einzelnen Bauteile und –Produkte samt ihrer technischen Verbindungen.

Bis zu 80% der Konsequenzen/Emissionen eines Produkts auf die Umwelt werden schon im Design-Stadium festgelegt. Das regenerative, zirkuläre Prinzip erfordert daher eine Architektur, die auf reversible Lösungen basiert. Re:use und Ressourceneffizienz sind dabei ein großer Bestandteil; Design, Demontierbarkeit, Gebäude/ Material-Pässe und neue Wirtschaftsmodelle sind wesentliche Tools für die Umsetzung der UN Ziele.3

1 vgl. UN-Habitiat „World Cities Report“, UN-Environment „Global Status Report 2018, World Economic Forum

2 vgl. Global Status Report for Buildings and Construction 2019, UN Environment Programm:

3 verg. Potential for Denmark as a circular economy, a case study from: Delivering the circular economy – a toolkit for policy makers, Ellen MacArthur Foundation

KREISLAUFWIRTSCHAFT und ARCHITEKTUR